Poliomyelititis

Die Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist eine hoch ansteckende meldepflichtige Viruserkrankung, die aus dem Rachensekret oder dem Stuhl von infizierten Menschen übertragen wird. Die Übertragung kann einerseits durch Tröpfchen-Infektion erfolgen (Sprechen, Niesen, Husten), andererseits auch durch Kontakt mit infizierten Gegenständen wie etwa Windeln (Schmierinfektion).

In mehr als 95 Prozent aller Fälle sind die Symptome so gering, dass die Infektion unbemerkt bleibt. In den restlichen Fällen kann die Kinderlähmung einen unterschiedlich schweren Verlauf nehmen. Im Allgemeinen befallen die Viren die muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks, so dass Betroffene unter Lähmungserscheinungen vor allem im Bereich der Schultern und in den Beinen leiden und sogar daran sterben können.

Nachgewiesen werden die Poliomyelititis am besten über Stuhlproben.

Risiken für das Schwangere und das Neugeborene können die erhöhte Früh-, Fehl- und Totgeburt sein.

Nach der Grundimmunisierung im Säuglingsalter erfolgt eine Auffrischung zwischen dem 11. und 18. Lebensjahr. Danach nur noch bei Reisen in Endemiegebiete.

Aufgrund flächendeckender Impfungen gilt Deutschland als Poliomyelititis frei.