Spermien mögen es kühl

Die männlichen Hoden auszulagern ist ein sehr erfolgreiches Prinzip, es senkt die Temperatur gegenüber der Körperkerntemperatur um die entscheidenden ein bis drei Grad Celsius. Denn am besten funktioniert die Produktion von Spermien bei 35 Grad Celsius. Bei dieser Temperatur ist die Mischung der beteiligten Proteine optimal. Zwar dauert es rund 13 Wochen, bis die Spermien in den Hoden und Nebenhoden herangereift sind, aber immerhin werden täglich zwischen 300 und 500 Millionen fertig. Diese große Menge ist notwendig, denn in jedem Samenerguss befinden sich rund 300 Millionen Spermien. Vor dem Samenerguss werden die Spermien in den Nebenhodenkanälen gespeichert. Bis zu vier Wochen können sie dort verweilen, danach werden sie vom Körper abgebaut.

Eine ausreichende Luftzirkulation bzw. der Wärmetausch mit der kälteren Umgebungsluft ist also für die Produktion und Spermienqualität besser. Aber dicke und enge Hosen beeinflussen diesen Luftaustausch und umso wärmer wird es. Ähnliches gilt für das Sitzen. Je länger es dauert und je stärker die Beine geschlossen sind, umso höher steigt die Temperatur. Autofahren ist wegen der engen und statischen Sitzposition daher an sich schon schlecht für die Spermienqualität. Wenn man dann mit Hilfe einer Sitzheizung noch weiter einheizt, haben es die Spermien natürlich noch schwerer.

Durch Bewegung wird die Luftzirkulation dagegen verbessert. Bewegung und mäßiger Sport senken auf diese Weise die Hodentemperatur.

Männern mit einem unerfüllten Kinderwunsch wird unter anderem empfohlen, auf Sauna, heiße Vollbäder, enge Hosen und langes Sitzen zu verzichten. Denn wenn die natürliche Spermienqualität schlecht ist, können selbst kleine Faktoren ausschlaggebend sein.

Lassen Sie sich am Besten von Ihrem Arzt beraten.