Einfluss von Aspirin bei Kinderwunsch

Seit vielen Jahren wird Frauen mit Kinderwunsch niedrig dosiertes Aspirin (Acetylsalicylsäure, ASS) verschrieben, um die Einnistung der Eizelle zu begünstigen. Man vermutet, dass die Gabe dieses Medikaments das Immunsystem und die Durchblutung der Gebärmutterschleimhaut verbessert. Über dieses Vorgehen herrscht jedoch Uneinigkeit und es gibt nur wenige Studien mit zum Teil widersprüchlichen Ergebnissen. 2004 wurde in Schweden zum Beispiel eine Studie veröffentlicht, die eine Verbesserung der Geburtenrate durch die Gabe von Aspirin zum Ergebnis hatte. Eine Meta-Analyse aus dem letzten Jahr, die im Human Reproduction Update veröffentlicht wurde, sagt jedoch aus, dass die Gabe von niedrig dosiertem Aspirin keinen Einfluss auf die Schwangerschaftsrate von Patientinnen mit ICSI- oder IVF-Behandlung hat. Damit bestätigt sie eine bereits durchgeführte Studie von 2007. Anhand dieser Ergebnisse wird empfohlen auf die routinemäßige Gabe zu verzichten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass die Einnahme von Aspirin einen negativen Effekt auf die Schwangerschaftsrate hat. In bestimmten Ausnahmefällen ist die Gabe von ASS gemeinsam mit Heparin weiterhin gängige Praxis.