Krebserkrankung und Familienplanung

Die Diagnose einer Krebserkrankung ist für jeden Betroffenen nicht leicht zu verkraften. Doch sobald nicht nur ein, sondern zwei Leben von der Krankheit betroffen sind, ist es noch viel schwieriger mit der Situation umzugehen.

Was ist bei einem Kinderwunsch während bzw. nach einer Krebserkrankung zu beachten?

Krebs während der Schwangerschaft ist eine seltene Diagnose, die nur ca. jede 1.000. Schwangere trifft. Generell steigt die Wahrscheinlichkeit einer Krebserkrankung mit steigendem Alter und in der heutigen Zeit steigt auch die Anzahl der Spätgebärenden immer mehr an. Somit kommt es immer öfter vor, dass die Aspekte Schwangerschaft und Krebserkrankung zusammentreffen.

Laut der Frauenklinik des Universitätsklinikums Heidelberg ist die Diagnose einer Krebserkrankung während einer Schwangerschaft erschwert, da zum einen Schwangerschaftsbeschwerden die Krebssymptome überlagern und zum anderen diagnostische Untersuchungen wie z.B. eine Computertomographie oder die Gabe von Kontrastmittel in der Schwangerschaft nicht durchgeführt werden dürfen. Im Falle einer solchen Diagnose sollten Sie jedoch nicht in Panik verfallen, da die Krebserkrankung in der Regel keine Gefahr für das ungeborene Kind birgt. Ferner bergen eher bestimmte Krebstherapien Gefahren für das Kind.

Generell ist es sehr wichtig, mit einer Ärztin/einem Arzt die Therapien individuell auf sich selbst, das Krebsstadium und das jeweilige Schwangerschaftsalter abzustimmen.

Die Chance einer erfolgreichen Behandlung von Krebserkrankungen ist heutzutage besser denn je und so kommt es immer häufiger vor, dass danach an Familienplanung gedacht wird. Generell wird gesagt, dass eine Karenzzeit von zwei Jahren zwischen Genesung und Schwangerschaft gegeben sein sollte. Dieser Erfahrungswert wurde ermittelt, da nach dieser Zeit meist ein Risiko für einen Rückfall verringert ist und auch die Patienten selbst die Krankheit bewältigt und verarbeitet haben.
Doch laut einer Studie im BMJ (2006; doi:10.1136/bmj.39035.667176.55) von australischen Forschern ist diese Karenzzeit auch nicht immer von Nöten. Besprechen Sie diese Thematik am besten mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt.

Die Möglichkeit nach einer erfolgreichen Krebstherapie schwanger zu werden, wird zudem durch vielzählige Faktoren bestimmt: z. B. die Art der Erkrankung und der Behandlung (bestimmte Operationen, Chemotherapien, Bestrahlungen oder Hormontherapien können die Fruchtbarkeit von der Frau und dem Mann beeinträchtigen).

Jedoch nicht nur die generelle Möglichkeit einer Befruchtung beschäftigt die Betroffenen, sondern auch die mögliche Schädigung des Neugeborenen. „Steigt die Wahrscheinlichkeit, ein behindertes Kind zu bekommen? Wie sieht es mit dem späteren Krebsrisiko des Nachwuchses aus?“

All diese Ängste sind berechtigt und deswegen können sich Krebspatienten und deren Partner bei den „genetischen Beratungsstellen“ persönlich, ihrer jeweiligen Situation entsprechend, beraten lassen. Unter dem folgenden Link finden Sie Beratungsstellen in Ihrer Nähe www.gfhev.de