Mit einer Zyklus-App die fruchtbaren Tage bestimmen?

Eine Zyklus-App kann Ihnen helfen, Ihren Ovulationszyklus besser zu verstehen
Eine Zyklus-App kann Ihnen helfen, Ihren Ovulationszyklus besser zu verstehen

Wann findet der Eisprung statt? Wann sind die fruchtbaren Tage einer Frau und wie können diese beeinflusst werden? Wann sollte man am besten Sex haben, um die Chance der Empfängnis zu steigern?

Auch wenn es überraschend klingen mag: Laut einer Studie aus den USA kennen ungefähr 40 % der Frauen zwischen 18 und 40 Jahren ihren Ovulationszyklus nicht ausreichend; etwa ein Drittel der Befragten wussten auch nicht über die Faktoren Bescheid, die den Eintritt einer Schwangerschaft erschweren können.

Zyklus-App – ist das überhaupt zuverlässig?

Mit fortschreitendem Zeitalter der Technik gibt es eine Vielfalt an Zyklus-Apps, die diese Fragestellungen aufgreifen. Eine Zyklus-App kann Ihnen durch die Angaben zum Zeitpunkt und Dauer der Menstruation dazu verhelfen, die fruchtbaren Tage Ihres Zyklus zu bestimmen. Das übergeordnete Ziel dabei ist, dass Sie Ihren eigenen, individuellen Zyklus besser verstehen.

Neben den genannten grundlegenden Angaben (Anfang, Ende, Verlauf der Regelblutung) spielen jedoch auch weitere Faktoren und Einflüsse eine erhebliche Rolle im Verlauf des weiblichen Zyklus. Entscheidend dabei sind unter anderem die Gemütslage, Schmerzen vor, während und nach der Menstruation, der Ausfluss oder auch mögliche Veränderung der Körpertemperatur – denn diese steigt nach dem Eisprung um einige Zehntelgrade an. Stressfaktoren wie bspw. Reisen, Sport, Schlafstörungen oder Infektionen können jedoch die körpereigene Temperatur ebenfalls erhöhen und somit potentiell die App-Angaben verfälschen.

Erst wenn solche zusätzlichen Außeneinflüsse ausgeschlossen bzw. in der Zyklus-App mit berücksichtigt werden, ist eine aussagekräftige Prognose möglich. Dabei gilt: Je mehr Angaben Sie machen, desto präzisere Vorhersage können getroffen werden.

Einige Zyklus-Apps vergleichen zusätzlich das gesammelte Datenmaterial ihrer Nutzerinnen (z. B. einzelne Symptome), um genauere Vorhersagen zu treffen und, um täglich die Wahrscheinlichkeit für eine mögliche Schwangerschaft einschätzen zu können. Hierzu ist es definitiv empfehlenswert, die Datenschutzbestimmungen der Zyklus-App vor der Bestätigung zu lesen – um sich darüber im Klaren zu sein, was mit den sensiblen Gesundheitsdaten dann passiert.

Nicht alles im weiblichen Körper lässt sich berechnen!

Eine Zyklus-App kann Ihnen dazu verhelfen, Ihren Zyklus und die Einflussfaktoren besser zu kennen und zu verstehen. Doch die Berechnungen der Apps werden nicht immer den komplexen und individuellen biologischen und physiologischen Vorgängen im weiblichen Körper gerecht. Kurz gesagt: Eine App kann Ihnen nicht mit Sicherheit eine erfolgreiche Empfängnis hervorsagen. Die Auswertungen der Apps beruhen auf einem Algorithmus und liefern damit insgesamt lediglich einen Richtwert. Aber: Der weibliche Körper ist keine Uhr! Es kann also auch mal dazu kommen, dass sich Ihr Zyklus verschiebt und daher der Eisprung früher oder später als vom Smartphone errechnet, stattfindet.

Doch für Paare mit Kinderwunsch ist dies eine gute Option, um einen Überblick über die günstigsten Empfängnis-Tage zu erlangen. Außerdem achten Sie somit bewusst auf die Zeichen, die Ihr Körper Ihnen geben möchte und verstehen ihn daher besser!

Bild-Copyright © Hamza Butt / flickr (CC BY 2.0)