Zyklusstörungen – Blutungsanomalien

Alle Abweichungen von der normalen Regelblutung werden als Blutungsanomalien bezeichnet und die Ursachen dafür können vielfältig sein: hormonelle Veränderungen, Organveränderungen, Stoffwechselerkrankungen, Hormon produzierende Tumoren, genetischen Fehler.

Man unterscheidet zwei Gruppen:
1. Rhythmusstörungen (bei denen die Abstände der einzelnen Blutungen gestört sind)

  • Oligomenorrhoe Bei dieser Form der Blutungsstörung tritt die Regelblutung zu selten auf, d.h. die Abstände zwischen den einzelnen Regelblutungen sind länger als 35 bis 45 Tage. Dabei ist die Menstruationsblutung aber von normaler Dauer und Stärke. Ursachen können hormonelle Erkrankungen mit einem Überschuss an männlichen Hormonen oder dem Hormon Prolaktin sein. Auch Schilddrüsenstörungen wie Unterfunktion oder Überfunktion, Magersucht, Leistungssport und psychische Probleme können die Blutungsintervalle verlängern.
  • Polymenorrhoe bezeichnet eine Menstruationsblutung, deren Intervall kürzer als 25 Tage ist. Im Allgemeinen beruht diese auf einer Eierstockfunktionsstörung an einer Stelle des hormonellen Funktionskreises. Die Regelblutung ist dabei normal, jedoch treten die Blutungen schon kurze Zeit nach der letzten Monatsblutung wieder auf.

2. Typusstörungen (bei denen die Stärke der Blutung verändert ist)

  • Amenorrhoe hier bleibt die Periode ganz aus. Es wird zwischen einer primären und einer sekundären Amenorrhoe unterschieden. Wenn noch nie eine Menstruationsblutung aufgetreten ist, spricht man von einer primären Amenorrhoe. Sind bereits Monatsblutungen erfolgt und treten dann blutungsfreie Intervalle von mehr als drei Monaten auf, spricht man von einer sekundären Amenorrhoe.
    Oft sind genetische Fehler oder Fehlbildungen der Geschlechtsorgane oder hormonelle Fehlsteuerungen ursächlich. Auslöser für diese Fehlfunktionen im Nervensystem können auch besondere psychische Belastungen, Stress aber auch z.B. große Gewichtsabnahmen (Magersucht) sein. Ein erhöhter Blutspiegel an männlichen Hormonen kann zu einer Amenorrhoe führen, ebenso wie die Einnahme bestimmter Medikamente (Medikamente zur Blutdrucksenkung, Psychopharmaka und Hormonpräparate).

Ihr Frauenarzt kann Sie näher dazu beraten.